Jugendaustausch Kirchenkreis Saar-Ost - Diözese Butare

 (29. 06. – 18. 07. 2010)

 

Als eine Gruppe junger Leute im Alter von 17 bis 24 Jahren mit ihrer Begleiterin und mir als „Mädchen für alles“ und Chronisten von Neunkirchen mit dem Regionalexpress nach Frankfurt zum Flughafen startete, ging sie endlich zu Ende: die lange Zeit des Planens und der Vorbereitungen im Hinblick auf die Jugendfreizeit des Kirchenkreises Saar-Ost in Ruanda - als Fortsetzung des internationalen Jugendcamps im vergangenen Sommer im Saarland.

 

Bestens geplant und vorbereitet durch die Jugendreferentin des Kirchenkreises Saar-Ost, Frau Ulrike Zuda-Tietjen, ging die Reise los, nachdem sich alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen an einem Wochenende eingehend mit dem Land Ruanda, seiner Bevöl-kerung und den zu erwartenden Lebensbedingungen beschäftigt hatten.
Als wir auf dem Flughafenschalter auf unser „Einchecken“ warteten rief uns dann zu unserer Überraschung Bischof Gasatura an, der zu dieser Zeit bei der VEM in Wupper-tal weilte, und wünschte uns alles Gute und Gottes Segen für unseren Flug.

 

Dank der guten Vorarbeit konnten wir pünktlich von Frankfurt mit der "Ethiopian Airlines" nach Addis Abeba starten. Mit an Bord waren Alexander, Angelika, Jana, Julian, Tina, meine Ehefrau Karin und ich. Das große Abenteuer sollte für alle Beteiligten beginnen.


Schon in Addis Abeba machten wir Bekanntschaft mit der „afrikanischen Zeit“; unser Anschluss-Flug nach Kigali begann mit einer 1 ½ -stündigen Verspätung - ohne einen für uns erkennbaren Grund. In Kigali erwarteten uns, geduldig seit 3 Stunden wartend, Rev. Odilo Rushahigi, der Sekretär der Diözese, und Daniel Gasatura.

 

Schon bei der Fahrt vom Flughafen in Kigali nach Butare war mir eine sprunghafte Veränderung in Ruanda aufgefallen: in Kigali sind zahllose Hochhäuser am Entstehen, die Straßen der Hauptstadt waren vollgestopft mit Autos und der Verkehr droht zu erliegen; auch auf der asphaltierten Straße nach Butare war die Zunahme der motorisierten Verkehrsteilnehmer augenscheinlich – Fahrradfahrer und Fußgänger wurden immer wieder vom Hupkonzert der Kraftwagenfahrer auf den Seitenstreifen gescheucht.
Auffallend war auch die Anzahl der Busse, die zu beobachten waren.
Überladen mit einheimischen Fahrgästen gaben sie das Tempo auf der Straße an und überholten die oftmals untermotorisierten Autos und Lastwagen. Rechts und links der Hauptstraße war eine rege Bautätigkeit zu verzeichnen. In den Ortschaften, die unser Weg kreuzte entstehen mehrgeschossige Häuser. Besonders auffallend waren Aushubarbeiten an einem Graben, der neben der Straße verläuft, und der von einem Heer von Tagelöhnern geschaffen wird. Hier soll ein Breitbandkabel für einen schnellen Internetzugang verlegt werden.

In Butare erwarteten uns dann viele bekannte Personen, und wir wurden aufs Herz-lichste begrüßt. Nach einem üppigen Empfangsdinner konnten wir dann diesen ereig-nisreichen Reisetag erschöpft ausklingen lassen.

 

Die Unterbringung der Delegation erfolgte dann – wie geplant – während unseres Aufenthaltes in verschiedenen Familien, so dass allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Gelegenheit geboten war, am Alltag der Gastgeber zu partizipieren und so die ruandi-sche Lebenswirklichkeit kennen zu lernen.

 

Am darauffolgenden Morgen wurden wir von dem Ruf eines Muezzin in aller Frühe vor Sonnenaufgang geweckt. Allgemein ist zu beobachten, dass in dem christlich geprägten Land die Zahl der Muslime deutlich steigt. Eine weitere Beobachtung ist das Ansteigen von Menschen mit weißer Hautfarbe. Waren wir bei vorausgehenden Besuchen die einzigen „Muzungus“ (Fremde, Reiche), so trifft man in den Städten nun zunehmend auf Reisende aus Europa und Amerika.

 

Doch nicht nur das Land Ruanda hat sich verändert, auch in der Diözese Butare sind seit dem Amtsantritt von Bischof Gasatura im letzten Jahr deutliche Veränderungen wahrzunehmen. Auf dem Gelände der Diözese pulsiert ebenfalls das Leben. Ständig sind in dem Gästehaus Veranstaltungen und Tagungen; auch hier trafen wir auf verschiedene Gruppen von Amerikanern. Zusammen mit einer Gruppierung von jungen Leuten aus Großbritannien des „Tear fund“ -, einer Organisation, die es jungen Menschen ermöglicht, bei der Durchführung von Arbeiten in Entwicklungsländern Erfahrungen zu sammeln - sollten wir an mehreren Tagen unseres Aufenthaltes Ziegelsteine herstellen,  die dazu dienen sollen, in einer ländlichen Gemeinde eine Kirche zu bauen.

 

Neben unserem zahlreichen Gepäck hatten wir ein umfangreiches Programm mit nach Ruanda genommen. Verschiedene Projekte waren geplant, die durch die Spendenbereitschaft vieler Menschen ermöglicht wurden.

In Fortführung der Themen des Jugendcamps des vergangenen Jahres wie „Klimaveränderung und erneuerbare Energien“ sollte nun die praktische Umsetzung in der Partnerdiözese in Butare durch uns erfolgen.

 

Ich hatte mich durch zahlreiche Gespräche mit Fachleuten auf dem Gebiet der Photovoltaik und dem Studium von Bauanleitungen auf die Anforderungen, die uns erwarteten, theoretisch vorbereitet, um dieses nachhaltige Projekt realisieren zu können. Ermöglicht wurde dieses allerdings erst durch die großzügige Förderung durch das Saaländische Umweltministerium, das die Maßnahme mit der Übernahme von 70 % der Kosten förderte.

 

Doch zunächst galt es zu klären, wie wir die Einzelteile einer geplanten Fotovoltaikanlage (Insellösung) nach Butare zu der dortigen Sekundarschule schaffen konnten. Nachdem der Pickup der Diözese in Reparatur war, begab ich mich mit dem Sekretär der Diözese, Odilo, und einem Elektriker vor Ort, der nach seinen Angaben schon Erfahrungen mit der Installation einer derartigen Anlage gesammelt hatte, in aller Frühe mit dem Linienbus (!) nach Kigali, um dort in einem Elektronikfachgeschäft die Bestandteile zu erwerben. Diese ließen wir dann mit einem Wagen zum Busbahnhof schaffen und in einen Linienbus verladen. Wir hatten zu diesem Zweck die hin-tere Sitzreihe angemietet und konnten dort drei Module, die Batterien, das Kabel, die Ladekontrollen pp. ablegen. Und wieder ging die 2-Stündige Fahrt nach Butare zurück.

 

Am darauffolgenden Morgen erwarteten der Elektriker und ein Schlosser mich und die Gruppe, um zu beratschlagen, an welcher Stelle des Daches die Anlage angebracht werden sollte und wie die sonstige Weiterführung erfolgen sollte. Nach mehrstündigem „Palaver“ konnten wir uns hinsichtlich der Platzierung der Module einigen und fanden auch einen kühlen Raum in Nähe des Daches. Nun konnten wir endlich in die praktische Realisierung unseres Vorhabens eintreten.

Es wurde ein Plan erstellt, wie die Halterung
  der Module gefertigt werden sollte und eine Materialberechnung durchgeführt. Dann ging es zu Fuß in ein Geschäft, das die erforderlichen Winkeleisen und Rohre sowie Trennscheibe und Schweißdrähte im Angebot hatte.

 

Nun war nur noch die Frage des Transportes zu klären – wieder wurde wortreich und zeitaufwändig verhandelt und die afrikanischen Partner fanden letztendlich, dass der verlangte Preis zu hoch sei, und nur durch die Tatsache, dass ein „Muzungu“ der Auf-traggeber war, zu erklären sei. Daraufhin schlug ich vor, dass wir das Material selbst zur Schule tragen sollten. Die „Träger“ hatten wohl mit einer solchen Entschlossenheit nicht gerechnet und erklärten sich plötzlich mit unserem Angebot zufrieden.

 

Nun – endlich konnte mit den Arbeiten begonnen werden. Zügig und geschickt zerlegte der Schlosser das Material in die erforderlichen Stücke und schweißte die Einzelteile fachgerecht zusammen. 

 

Bis zum späten Nachmittag war dann die Halterung für die Anlage erstellt und mit einer Leiter, die gerade mal bis unter die Regenrinne reichte, wurde das Ganze auf das vor-gesehene Dach geschafft. Wie gut, dass wir zahlreiche Helfer hatten, die zur Hand gingen.

 

Die Fixierung der Halterung auf dem Dach sollte nun doch wirklich kein Problem dar-stellen – dachte ich! Aber auch das mussten wir ellenlang ausdiskutieren: schließlich konnte ich mich mit meinen Vorstellungen durchsetzen. Diese Diskussionen wurden zusätzlich erschwert durch die Tatsache, dass alle Akteure nur Kinyarwanda sprachen und ich stets einen Dolmetscher brauchte, der meine in englischer Sprache geäußerten Wünsche übersetzte. Es muss jedoch erwähnt werden, dass die komplette Anlage vor Feierabend auf dem Dach war und sicherlich auch einem kleinen Sturm trotzt.

 

Am nächsten Morgen kam dann endlich unser Elektriker zum Zuge. Strippen mussten gezogen werden, Anschlüsse wurden angeklemmt und auch hier konnten wir am späten Nachmittag Vollzug melden. Schließlich mussten zwischendurch immer mal wieder Ein-käufe getätigt werden – mal war kein Bohrer vorhanden, dann fehlte noch Kabel, Sicherungen usw.. Was zählt, ist jedoch der Erfolg. Die Anlage war fertig gestellt und lief. Immerhin kann durch ein Umschalten sogar auf das öffentliche Stromnetz zurückgegriffen werden, wenn die Batterien leer sind.

 

 Wen stört es schon, dass der Gebrauch einer Wasserwaage in Ruanda nicht bekannt ist und dass die Leitungen ein wenig rumhängen! Wichtig ist doch nur, dass die Anlage funktionstüchtig ist, und dass sie der Sekundarschule in Butare und der Verwaltung unentgeltlichen und sauberen Strom spendet. Der Stolz aller an der Erstellung der Anlage Beteiligten und der Lob aller Bewunderer waren der Lohn für ein hartes Stück Arbeit.

 

Und immerhin kann in Zukunft jeder sehen, wer diese Anlage bezahlt und erstellt hat! Der Vollständigkeit halber muss auch noch unbedingt erwähnt werden, dass das Saarländische Entwicklungsministerium die Anlage nicht unwesentlich bezuschusst hat.

 

Auch unser zweites Projekt stand im Zusammenhang mit der Energiegewinnung durch Sonne. Rein zufällig stieß ich vor Monaten auf die Meldung, dass nach dem Erdbeben auf Haiti ein Hilfsprogramm zum Ankauf von zahlreichen Solarkochern gestartet wurde.

 

Mein Gedanke nun: wenn solche Kocher in südlichen Gefilden hilfreich sind, warum sollten sie nicht auch Ruandern einen Nutzen bringen, die Probleme mit ihren energetischen Ressourcen haben. Kochstellen werden hier in Ermangelung preiswerter Alternativen mit Holz oder mit Holzkohle betrieben. Der erste Energieträger muss zeitaufwändig gesucht und nach Hause getragen werden, der zweite kostet für einfache Leute in Ruanda ein kleines Vermögen.

 

Ich hatte schon vor unserer Abreise die ruandischen Partnern nach ihrer Meinung gefragt, so richtig reagiert hatten Sie nicht. Zwischenzeitlich konnte ich auch in Erfahrung bringen, dass in einer Pfarrei, die etwa zwei Stunden von Butare entfernt lag von einem Ehepaar aus Rheinland-Pfalz u. a. derartige Solarkocher als Projekt ein-geführt wurden. Daher nahm ich nach Ruanda die Wegbeschreibung zu diesem Ort und Informationsmaterial über Solarkocher und Solarkisten mit.

 

Doch auch im persönlichen Gespräch konnte ich nicht überzeugen. Was blieb mir außer der Äußerung meines Wunsches, diese Gemeinde in Nzuki zu besuchen, um mich dort vor Ort von den Projekten der Eheleute Rahe zu überzeugen. Gegen meine Zusage, den Tank des der Diözese gehörenden Geländewagens zu füllen, wurde mir dieser zusammen mit dem Fahrer zur Verfügung gestellt. Zusammen mit Odilo und einem befreundeten Pastor, David Nahayo, starteten wir.

 

Nach einer Fahrt, die sich länger als erwartet hinzog, da wir bald die Asphaltstraße verließen und über staubige Pisten, die sich zunehmend in einem immer schlechteren Zustand befanden, fuhren trafen wir dann in dieser kleinen Gemeinde ein, und ich konnte mich vor Ort von den Projekten, die dort initiiert worden waren, überzeugen. Und tatsächlich stand dann auch beim Haus des Pastors ein Solarofen mit einem  Durchmesser von 1,50 m. Der Pastor war gerade dabei, sich in einem großen Topf Wasser zu kochen.

 

Als einer der Begleiter nach dem Topf griff und sich die Finger verbrannte, war allen Anwesenden die Wirkweise und der Nutzen eines solchen Gerätes klar. Das Interesse war geweckt und es konnten Verhandlungen geführt werden, drei solcher Kocher an-fertigen zu lassen, damit sie im täglichen Gebrauch in Butare erprobt werden können.

 

 Ein weiteres Vorhaben, das von uns realisiert wurde und das zwischenzeitlich schon zur Tradition geworden ist, war der Ankauf von Ziegen für ausgewählte bedürftige Witwen. Sofort nach Bekanntwerden unserer Reisepläne kamen Anfragen von Kreisen und Privat-personen, ob wir nicht auch dieses Mal wieder Ziegen kaufen wollten. Klar wollten wir!

 

Die Spendenbereitschaft vieler Menschen in unserem Umfeld war groß und wir konnten dieses Mal sogar 70 Ziegen auf einem großen Viehmarkt nahe Butare erwerben. Aus Zeit- und Kostengründen mieteten wir diesmal keinen Lastwagen sondern baten die aus-gesuchten Witwen, zum Markt zu kommen und dort die Ziegen in Empfang zu nehmen. Der Besuch eines derartigen Marktes, der von Odilo wieder vorbildlich vorbereitet und auch begleitet wird, ist immer wieder ein Erlebnis, das wir diesmal mit den jungen Leuten teilen konnten.

Sie staunten nicht schlecht über das Gedränge, das Gefeilsche um jedes einzelne Tier und das Interesse der Afrikaner an uns „Muzungus“. Einer der jungen Leute kam spaßhaft auf die Idee, sich ein T-Shirt mit dem Aufdruck „My name is not Muzungu“ (Ich heiße nicht Muzungu) bedrucken zu lassen.

 

In der Zeit unseres Aufenthaltes haben wir natürlich auch die Sekundarschulen in Butare, Gikonklo und Rusatira besucht, an denen Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden, deren Schulgeld von Schulpaten bezahlt wird. Wir hatten die Gelegenheit, mit den Schulleitern, mit Lehrern und auch mit Schülern, insbesondere mit den PAFO-Schülern zu reden und uns davon zu überzeugen, dass der Beitrag der PAFO-Paten tat-sächlich den Schülerinnen und Schülern zugute kommt.

 

Häufig wurden wir von ehemaligen PAFO-Schülern angesprochen, die mittlerweile ihre schulische Ausbildung beendet haben und zum Teil studieren oder gar ihr Studium erfolgreich beendet haben. Dankbar schilderten sie uns, dass ihnen nur durch unser Patenschaftsprogramm die Chance eröffnet worden war, eine fundierte Ausbildung zu erhalten;  einige von ihnen arbeiten zwischenzeitlich als Junglehrer oder sind in Verwaltungen und Ministeren beschäftigt.
 
Neben den genannten Schulen fuhren wir auch nach Gafumba, wo sich eine neu eingerichtete Sekundarschule der Diözese im ländlichen Bereich befindet. Dort werden Schüler und Schülerinnen im Primarschulbereich und Sekundarschulbereich unterrichtet: „neun Jahre gemeinsames Lernen“ heißt hier die Devise.

 

Hier konnten wir 100 Jugendlichen dieser Schule mit eigens für unsere Reise hergestellten druckfrischen T-Shirts eines Spenders eine große Freude bereiten.   

Was haben wir sonst noch gemacht, wenn wir von frühmorgens bis abends unterwegs waren?

 

Wir haben mit jungen Menschen aus Ruanda – und auch England – Erfahrungen ausgetauscht und auch zusammen gearbeitet, aber auch in der Freizeit viele Gespräche ge-führt. 

 

  •  So haben wir beispielsweise an mehreren Tagen Lehmziegel zum Bau einer Kirche gefertigt

 

  •  und  wir haben geholfen, die Gemeinschaftsküche im Gästehaus aufzuräumen und haben zusammen mit dem Küchenpersonal ein afrikanisches Mittagessen vorbereitet.

 

Bei dieser Gelegenheit haben wir festgestellt, wie schwierig es ist, mit stumpfen Fleischmessern ohne Griff Gemüse zu putzen und Kartoffel zu schälen. Doch glück-licherweise konnten wir auf dem großen Markt in Butare küchentaugliche Ausrüstungs-gegenstände kaufen.

 

Doch neben all’ unserer Arbeit, den vielen Gesprächen. der Teilnahme am Alltag der ruandischen Partner sowie den vielfältigen Erfahrungen kamen auch die ruandische Geschichte und Kultur nicht zu kurz. Besuche im Museum in Butare, im Kaiserpalast in Nyanza und auch im Universitätskrankenhaus in Butare rundeten unser Programm ab.

 

Und dann haben wir dann auch noch einen zweitägigen Ausflug durch den Nyungwewald und an den Kivusee unternommen: unvergessliche Eindrücke bleiben in unserer Erinnerung haften.

 

 Wir konnten einen der letzten noch erhaltenen Urwälder Afrikas und seinen jahrhundertealten Baumbestand mit einer unbeschreiblichen Artenvielfalt erleben und die malerische Landschaft an der Grenze zum Kongo bewundern. (siehe auch "Unterseite Nyungwewald") Eine Bootsfahrt mit einem Fischerboot auf dem malerischen See  rundete das Programm ab.

 

Auf der Rückreise haben wir uns auch noch eingehend mit der jüngeren Geschichte dieses Landes beschäftigt.

 

In Murambi konfrontierten uns die erschütternden Eindrücke in der dortigen Genozid-Gedenkstätte mit aller Härte mit den Schrecken der Vorkommnisse im Zusammenhang mit dem Genozid im Jahr 1994.

 

Am Tag unseres Rückfluges traf um 9:30 Uhr - erstaunlich pünktlich - unser Bustaxi ein. Mit dem Reisesegen von Bischof Gasatura versehen begann der Abschied in mehreren Teilen. Voller Eindrücke verabschiedeten wir uns – zum Teil tränenreich – an der Kirche von unseren Gastgebern und den vielen Menschen aus der Diözese, die sich zum Dank-sagen und zu einem gemeinsamen Gebet an der Kirche in Butare eingefunden hatten.

 

Einige Ruander, die an dem Jugendaustausch teilgenommen hatten, begleiteten uns gar bis zum Flughafen nach Kigali, wo wir ein letztes Mal „Danke“ und „good bye“ sagten.

 

Da wir erst am späten Samstagnachmittag von Kigali nach Addis Abeba starteten, kamen wir erst spät am Abend dort an. Wir wussten, was uns erwartete: eine Nacht im Transferbereich des Flughafens. Unser Weiterflug nach Frankfurt begann erst am darauffolgenden Morgen um 10 Uhr.
Zu unserer Überraschung erwartete uns Ulrike Zuda-Tietjen bei unserer Ankunft auf deutschem Boden. Sie war begierig, von unseren Eindrücken, Erlebnissen und Erfah-rungen zu hören. Auf der Rückfahrt mit dem Regionalexpress fanden wir ausreichend Zeit, ihr einen ersten Bericht zu erstatten.

 

Am Sonntagabend konnten wir uns erschöpft von den Teilnehmern am Jugendaustausch verabschieden.

 

Bleibt mir nur noch, allen Spendern  - insbesondere auch dem Saarländischen Entwick-lungsministeriumministerium - unseren Gastgebern in Butare, dem Kreissynodalvorstand unseres Kirchenkreises, den beteiligten jungen Leuten und zuletzt auch meiner Frau zu danken.

Zugleich hoffe ich, dass diese Jugendbegegnung der Partnerschaft zwischen unserem Kirchenkreis und der Diözese neue Impulse verleihen wird und viele Wiederholungen finden wird.

 

Youth Exchange Church District Saar-Ost - Diocese Butare
 (06/29 - 07/18/2010)
 
A group of 5 young people between the ages of 17 and 24, with their companion Karin Burkart and me as a "girl for everything" and chroniclers from Neunkirchen, started with the Regionalexpress to Frankfurt to the airport, the planing and waiting finally came to an end: the long time of planning and preparation with regard to the youth leisure time of the church district Saar-Ost  in Rwanda - as a continuation of the international youth camp in Saarland in the summer before.
 
The trip started off well, planned and prepared by the youth officer of the church district Saar-Ost, Ms. Ulrike Zuda-Tietjen, after all participants had spent a weekend dealing with the country of Rwanda, its population and the expected living conditions .
When we waited for our "check-in" at the airport counter we were surprised by a call of Bishop Gasatura, who was at the VEM in Wuppertal at the same time, he wished us all the best and God's blessings for our flight.

 


 Thanks to the good preparatory work, we were able to take the "Ethiopian Airlines" to Addis Ababa on time from Frankfurt. Together on board were Alexander, Angelika, Jana, Julian, Tina, my wife Karin and me. The great adventure should begin for everyone involved.

Already in Addis Ababa we got to know the "African time"; our connecting flight to Kigali started with a delay of 1½ hour – because of no apparent reason. In Kigali, waiting patiently for 3 hours, Rev. Odilo Rushahigi, the diocese secretary, and Daniel Gasatura.
 

 

Already on the way from the airport in Kigali to Butare I noticed a sudden change in Rwanda: in Kigali countless skyscrapers are emerging, the streets of the capital were full of cars and the traffic the traffic threatened to stand still; the increase in motorized road users was also evident on the paved road to Butare - cyclists and pedestrians were repeatedly chased on the hard shoulder by the driver's horn concert.
The number of buses that were observed was also striking. Overloaded with local passengers, they set the pace on the road and overtook the often underpowered cars and trucks. There was brisk construction activity of buildings on the right and left of the main street. Multi-storey houses are being built in the villages that crossed our path. Particularly noticeable was excavation work on a ditch that runs along the road and that is created by an army of day laborers. A broadband cable for fast internet access is to be laid here.

 


Many well-known people were waiting for us in Butare and we were warmly welcomed. After a lavish reception dinner we were able to finish this eventful day of travel exhausted.
 
The delegation then was accommodated - as planned - during our stay in different families, so that all participants were given the opportunity to participate in the everyday life of the hosts and thus get to know the Rwandan reality of life.
 
The following morning before sunrise we were awakened by the call of a muezzin. In general it can be observed that the number of Muslims is increasing significantly in the Christian country. Another observation is the rise of people with white skin. If we were the only “muzungus” (foreigners, rich) on previous visits, we are now increasingly seeing travelers from Europe and America in the cities.
 
But it is not just the country of Rwanda that has changed; significant changes have also been noticed in the Butare diocese since Bishop Gasatura took office last year. Life also pulsates on the site of the diocese. Events and meetings are constant in the guest house; here too, we met various groups of Americans. Together with a group of young people from Great Britain from the “Tear fund” - an organization that enables young people to gain experience in working in developing countries - we were supposed to produce bricks on several days of our stay that should serve this purpose to build a church in a rural community.
 
In addition to our numerous luggage, we had taken an extensive program with us to Rwanda. Various projects were planned that were made possible by the willingness of many people to donate.
In continuation of the topics of the youth camp of the past year such as "climate change and renewable energies", we should now implement the practical in the partner diocese in Butare.
 
In numerous conversations with experts in the field of photovoltaics and studying building instructions, I had theoretically prepared myself for the requirements that awaited us in order to be able to implement this sustainable project. However, this was only made possible thanks to the generous funding from the Ministry of the Environment at home, which funded the measure by covering 70% of the costs.
 
But first we had to clarify how we could get the individual parts of a planned photovoltaic system (isolated solution) to Butare at the secondary school there. After the diocese pickup just was being repaired, I went early with the diocese secretary, Odilo, and an electrician on site, who, according to him, had already had experience with the installation of such a system. We went with the regular bus (!) to Kigali to buy the components in an electronics store. Then we had to transport all to the bus station by car and loaded onto a regular bus. We had rented the rear row of seats for this purpose and were able to purchase three modules, the batteries, the cable and the charge controls and so on lay down. And again the 2-hour drive went back to Butare.

 

In the following morning, the electrician and a locksmith waited for me and the group to advise at which place of the roof the system should be installed and how the rest of it should be continued. After several hours of “palaver”, we were able to agree on the placement of the modules and also found a cool room near the roof. Now we were finally able to put our project into practice.

A plan was drawn up how the module holder should be manufactured and a material calculation was carried out. Then it went on foot to a shop that had the required angle irons and pipes, as well as a cutting disc and welding wires.
 
Now only the question of transport had to be clarified - again wordy and time-consuming negotiations took place and the African partners finally found that the price asked was too high and only because of the fact that a "muzungu" of the principal was the reason. I then suggested that we would carry the material ourselves to school. The "carriers" had probably not expected such a determination and suddenly declared themselves satisfied with our offer.
 
Well - work could finally begin. The locksmith quickly and skillfully dismantled the material into the required pieces and welded the individual parts together professionally.
 
By the late afternoon, the bracket for the system had been created and with a ladder that just reached below the gutter, the whole thing was done on the roof provided. How good that we had numerous helpers who were on hand.
 
Fixing the bracket on the roof shouldn't be a problem - I thought! But we also had to discuss this for a long time: after all, I was able to assert myself with my ideas. These discussions were further complicated by the fact that all the actors only spoke Kinyarwanda and I always needed an interpreter to translate my wishes expressed in English. However, it must be mentioned that the entire system was on the roof before end of work and certainly defies a small storm.
 
The next morning our electrician finally got his turn. Stripping had to be pulled, connections were connected and here, too, we were able to report completion in the late afternoon. After all, every now and then purchases had to be made from time to time - sometimes there was no drill, then cables, fuses etc. were still missing. What counts in the end is success. The plant was completed and running. After all, switching to the public power grid can even be used when the batteries are empty.
 
Who cares that the use of a spirit level is not known in Rwanda and that the pipes hang around a bit! The only important thing is that the system is functional and that it donates free and clean electricity to the secondary school in Butare and the administration. The pride of everyone involved in the construction of the system and the praise of all admirers were the reward for a hard job.
 
And after all, everyone can see in the future who paid for and created this system! For the sake of completeness, it must also be mentioned that the Saarland Development Ministry has subsidized the plant not insignificantly.

Our second project was also related to the generation of energy by the sun. Coincidentally, I came across the news months ago that after the earthquake in Haiti an aid program to buy numerous solar cookers was started.
 
My thought now: if such stoves are helpful in southern regions, why shouldn't they also benefit Rwandans who have problems with their energetic resources. In the absence of inexpensive alternatives, cooking hobs are operated with wood or charcoal. The first energy source has to be searched for and taken home, the second one costs a small fortune for ordinary people in Rwanda.
 
Already before we started to Rwanda I had asked the Rwandan partners for their opinion, but they hadn't really reacted. In the meantime, I was also able to find out that in a parish that was about two hours away from Butare, a couple from Rhineland-Palatinate had built suchsolar cookers. So I took the directions to this place and information material about solar cookers and boxes to Rwanda.
 
But I couldn't convince the partners in a personal conversation. What was left to me, to express my wish to visit this church in Nzuki, to convince myself there of the projects of the couple Rahe. I ha to promise to fill the tank of the off-road vehicle belonging to the diocese, it was made available to me together with the driver. Together with Odilo and a pastor who is my friend, David Nahayo, we started.
 
After a drive that took longer than expected, as we soon left the asphalt road and drove over dusty slopes, which were increasingly in poor condition, we arrived in this small community. I was able to get there convince of the projects that were initiated there. And indeed there also was a solar oven with a diameter of 1.50 m at the pastor's house. The pastor just was boiling water in a large pot.
 
When one of the companions reached for the pot and burned his fingers, everyone understood the mode of action and the benefits of such a device. The interest was piqued and negotiations were held to have three such stoves made so that they can be tested in Butare on a daily basis.

 

 

 

Another project that we realized – it already has become a tradition - was the purchase of goats for selected needy widows. Immediately after our travel plans became known, inquiries came from circles and private individuals asked us whether we should not buy goats again this time. Of course we wanted!
 
Many people around us were willing to donate and this time we were able to buy 70 goats at a large cattle market near Butare. Due to time and cost reasons we did not rent a truck this time but asked the chosen widows to come to the market and pick up the goats there. Visiting such a market, which Odilo once again prepared and accompanied, is always an experience that we were able to share with the young people this time.

They were amazed at the crowds, the haggling over every single animal and the interest of the Africans in us, The "Muzungus". One of the young people came up with the idea of
having a t-shirt printed with My name is not Muzungu.
 
During our stay, we naturally also visited the secondary schools in Butare, Gikonklo and Rusatira, where pupils are taught whose school fees is paid by school sponsors. We had the opportunity to talk to the headmasters, teachers and also students, especially the PAFO students, and to convince ourselves that the contribution of the PAFO sponsors actually benefits the students.
 
We were often approached by former PAFO students, who have now completed their school education and are either studying or even had successfully completed their studies. They gratefully described to us that only through our sponsorship program had given them the chance to receive
well-founded training; some of them now work as young teachers or are employed in administrations and ministries.
 
In addition to the schools mentioned, we also drove to Gafumba, where there is a newly established secondary school for the diocese in the rural area. Pupils are taught there in primary and secondary schools: “nine years of learning together” is the motto here.
 
Here we were able to give freshly printed T-shirts specially made for our trip
to 100 young people from this school.

 

What else did we do when we were on the move from early morning to evening?
 
We exchanged experiences with young people from Rwanda - and also England - and also worked together, but we also had many conversations in our free time.
 
• For example, we made adobe bricks for several days to build a church
 
• and we helped clean up the shared kitchen in the guest house and prepared an African lunch together with the kitchen staff.
 
On this occasion we found out how difficult it is to clean vegetables and peel potatoes with blunt meat knives without a handle. Fortunately, we were able to buy kitchen equipment in the large market in Butare.
 
But besides all of our work, the many conversations. and participation in the everyday life of the Rwandan partners as well, we did not neglect the Rwandan history and culture. Visits to the museum in Butare, the Imperial Palace in Nyanza and the university sick and also the university hospital in Butare rounded off our program.
 
And then we went on a two-day excursion through the Nyungwe forst and to Lake Kivu: unforgettable memories remain in our mind.
 
We were able to experience one of the last remaining primeval forests in Africa and its centuries-old tree population with an indescribable biodiversity and admire the picturesque landscape on the border with the Congo. (See also "Nyungwewald underside") A boat trip with a fishing boat on the picturesque lake rounded off the program.
 
On the way back we also looked into the more recent history of this country.

 
At Murambi, the harrowing impressions of the local genocide memorial confronted us with all severity with the horrors of the events in connection with the genocide in 1994.
 
On the day of our return flight, our bus taxi arrived at 9:30 a.m. - surprisingly on time. With the travel blessing of Bishop Gasatura, the farewell began in several parts. Full of impressions, we said goodbye to the church - in part tearful - from our hosts and the many people from the diocese who came to say thank you and to a common prayer at the church in Butare.
 
A few Rwandans who had taken part in the youth exchange even accompanied us to the airport at Kigali, where we said “Thank you” and “Good bye” one last time.
 
Since we only started from Kigali to Addis Ababa in the late Saturday afternoon, we arrived there late in the evening. We knew what to expect: one night in the airport transfer area. Our onward flight to Frankfurt did not start until the following morning at 10 a.m.
We were surprised that Ulrike Zuda-Tietjen was waiting for us when we arrived on German soil. She was eager to hear about our impressions, experiences and experiences. On the return trip with the regional express, we found enough time to report back to her.

 
On Sunday evening we were able to say goodbye to the participants in the youth exchange.
 
All that remains for me to do is to thank all donors - especially the Ministry of Development - our hosts in Butare, the district synod director of our church district, the young people involved and finally my wife.

At the same time, I hope that this youth meeting will give new impetus to the partnership between our church district and the diocese Butare and will find many repetitions.